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| Die Stadt Bern |
Kapitel Eins (italicized words appear below text in translation; words in blue point to external internet sites)
Alphons Clenin, der
Polizist von Twann, fand am Morgen das dritten November 1948 einen blauen
Mercedes, der am Strassenrande stand. Es herrschte Nebel, wie oft in diesem
Spätherbst, und eigentlich war Clenin am Wagen schon vorbeigegangen, als er doch
wieder zurückkehrte. Es war ihm beim Vorbeigehen gewesen, nachdem er flüchtig
durch die Fenster des Wagens geblickt hatte, als sei der Fahrer auf das Steuer
niedergesunken. Er glaubte, dass der Mann betrunken sei. Er wollte daher dem
Fremden nicht amtlich, sondern menschlich begegnen. Er trat mit der Absicht ans
Auto, den Schlafenden zu wecken, ihn nach Twann zu fahren und im Hotel Bären
bei schwarzem Kaffee und einer heißen Suppe nüchtern werden zu lassen, denn es
war verboten, betrunken zu fahren, aber nicht verboten, betrunken im Wagen, der
am Strassenrande stand, zu schlafen. Clenin öffnete die Wagentür und legte dem
Fremden die Hand väterlich auf die Schultern. Er bemerkte im gleichen Moment,
dass der Mann tot war. Die Schläfen waren durchschossen. Auch sah Clenin jetzt,
dass die rechte Wagentüre offen stand. Im Wagen war nicht viel Blut, und der
dunkelgraue Mantel, den die Leiche trug, schien nicht einmal beschmutzt. Aus
der Manteltasche glänzte der Rand einer gelben Brieftasche. Clenin, der sie hervorzog,
konnte feststellen, dass es sich beim Toten um Ulrich Schmied handelte,
Polizeileutnant der Stadt Bern.
das Steuer: steering wheel
amtlich: on business
flüchtig: schnell
nüchtern: nicht betrunken sein
die Schläfen: temple (on your forehead)
die Brieftasche: wallet
feststellen: determine
Bern: Hauptstadt der Schweiz

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